Die Weimarer Republik und Adolf Hitler

Tagungstelegramm: Bilanz der Forschung und neue Perspektiven

100 Jahre nach dem Antritt von Adolf Hitlers „Festungshaft“ haben das Stadtmuseum Landsberg am Lech und das Institut für Zeitgeschichte München–Berlin unter der wissenschaftlichen Leitung von Johannes Hürter und Thomas Raithel eine Konferenz über „Die Weimarer Republik und Adolf Hitler“ durchgeführt. Im Historischen Rathaus von Landsberg trafen sich am 14. und 15. März 2023 nationale und internationale Expertinnen und Experten, um die bei weitem noch nicht hinreichend erforschte Thematik zu behandeln (► Tagungsprogramm).

Im Laufe der Tagung zeichneten sich zwei Forschungsperspektiven ab, die jeweils Desiderate in sich bergen. Zum einen ging es in mehreren Vorträgen um Hitler als historischen Akteur, d.h. um dessen Ideenwelt, Vorbilder, strategische Ansätze und politisches Handeln während der Weimarer Zeit. Dabei war der Grundzug einer pragmatischen Machtpolitik ebenso klar erkennbar wie die erhebliche Bedeutung des jeweiligen situativen Kontexts und personellen Umfelds. Zum anderen galt das Interesse den politisch-gesellschaftlichen Wahrnehmungen und Wirkungen Hitlers, die zwischen massiver Unterschätzung und charismatischen Effekten oszillierten. Die Relevanz der Landsberger Haftzeit für die Entwicklung des Nationalsozialismus und seines „Führers“ wurde in beiden Perspektiven immer wieder deutlich.

Die Vorträge und Diskussionen stießen auf lebhaftes öffentliches Interesse; die Veranstaltung war durchgehend ausgebucht. Ein Tagungsband ist geplant.



© Institut für Zeitgeschichte
Content