Dokumentation Obersalzberg eröffnet Winterprogramm 2012/2013

„In Memoriam“ – Ausstellung über das NS-„Euthanasie“- Programm vom 3. Oktober 2012 bis 7. April 2013

 

 

München/Berchtesgaden (2.10.2012). Die Dokumentation Obersalz-berg zeigt ab 3. Oktober 2012 ihre 7. Winterausstellung „In Memo-riam", eine Ausstellung im Gedenken an die Opfer des nationalso-zialistischen „Euthanasie"-Programms.

 

Weit über 200.00 Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkran-kung wurden zwischen 1939 und 1945 getötet. Dieser staatliche organi-sierte Mord zählt zu den größten Massenverbrechen des NS-Regimes. Doch erst in den 1980-er Jahren, nach Jahrzehnten des Schweigens und Verdrängens, rückte das tausendfache Leid und die tiefe Verstrickung von Medizin und Psychiatrie in den Blick der Öffentlichkeit.

 

Wichtige Entscheidungen über das staatliche Mordprogramm fielen auch auf dem Obersalzberg. Karl Brandt, einer der beiden „Euthanasie“-Beauftragten, zählte als Hitlers Begleitarzt zur ständigen Entourage des Diktators. Zahlreiche Belege dokumentieren, wie massiv die Vernichtung behinderter Menschen auch vom Obersalzberg aus gesteuert wurde.

 

Aus diesem Grund zeigt die Dokumentation Obersalzberg als diesjähriges Winterprogramm die Ausstellung „In Memoriam“. Dazu wurde die Wanderausstellung, die 1999 erstmals auf dem Weltkongress für Psy-chiatrie gezeigt wurde und seither in zahlreichen Orten Europas auf gro-ßes Interesse stieß, ergänzt und erweitert. Für die Dokumentation Ober-salzberg haben die Ausstellungsmacher um Michael von Cranach auch die Vorgeschichte des „Euthanasie“-Programms aufbereitet und das Konzept durch zahlreiche Ortsbezüge und Zeitzeugeninterviews ange-reichert. Michael von Cranach, Kurator der Ausstellung, war Leiter des Bezirkskrankenhauses Kaufbeuren und erhielt für seine Verdienste um die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit 2006 den Marion-Samuel-Preis.

 

Die Ausstellung läuft bis zum 7. April 2013, Begleitveranstaltungen zur Winterausstellung sind geplant. So referiert Gerrit Hohendorf am 25. Oktober 2012 um 19 Uhr in der Dokumentation Obersalzberg über „Krieg und Krankenmord 1939-1945. Die Tötung von Psychiatriepatienten durch SS und Wehrmacht in Polen und der Sowjetunion“. Auf Anfrage bietet die Dokumentation Obersalzberg auch Führungen durch die Win-terausstellung an. Ansprechpartnerin ist Nina Riess, Telefon + 49 (0) 8652/94 79 622 oder <link mail window for sending>bildung@obersalzberg.de

 

Die Öffnungszeiten der Dokumentation Obersalzberg:

Oktober und April
Montag – Sonntag
9.00 - 17.00 Uhr, letzter Einlass 16.00 Uhr

November bis März
Dienstag bis Sonntag
10.00 - 15.00 Uhr, letzter Einlass 14.00 Uhr

Montags geschlossen

Geschlossen am 1. Januar und 1. November sowie am 24., 25. und 31. Dezember.

 

Pressefotos von der Winterausstellung finden Sie auf unserer Homepage zum Herunterladen unter <link http: www.obersalzberg.de external-link-new-window external link in new>www.obersalzberg.de/807.html

 

Dokumentation Obersalzberg
Salzbergstraße 41
83471 Berchtesgaden
Tel.: +49 (0) 8652 / 94 79 622
Fax: +49 (0) 8652 / 94 79 627
E-Mail:<link mail window for sending> info@obersalzberg
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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Simone Paulmichl
Institut für Zeitgeschichte
München - Berlin
Tel.: +49 (0) 89 / 126 88-150
<link mail window for sending>presse@obersalzberg.de



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