Vorgeschichte der Gegenwart

Strukturwandel und Beschleunigung seit den 1970er Jahren: Konferenz am Institut für Zeitgeschichte vom 27.-29. Juni 2013

 

 

München (17.06.2013) Die 1970er Jahre stehen vom 27. bis 29. Juni 2013 im Mittelpunkt einer großen Tagung des Instituts für Zeitgeschichte München – Berlin, der Universität Tübingen und der Universität Trier: Unter dem Leitmotiv „Vorgeschichte der Gegenwart“ beleuchtet die Konferenz eine Epoche, die schon von Zeitgenossen als Dekade des beschleunigten Wandels, der gesellschaftlichen Umbrüche und ökonomischen Krisen wahrgenommen wurde. Dieser vielfältige Zäsurcharakter rückt die Jahre „nach dem Boom“ verstärkt in den Fokus der zeithistorischen Forschung.
 
An ausgewählten Beispielen spürt die gemeinsame Konferenz in München den Dimensionen dieses Wandels nach: Teilzeitarbeit und PC, Essverhalten und Joggingwelle, Friedensbewe-gung und „No future“ – die Untersuchungsfelder, die Anselm Doering-Manteuffel, Lutz Raphael und Thomas Schlemmer in der wissenschaftlichen Konzeption der Tagung abgesteckt haben, entfalten ein umfassendes Panorama der 70er Jahre und ihrer Veränderungen für Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur.

Viele dieser Veränderungen wurden als Krise wahrgenommen: Der Ölpreisschock verwies auf die „Grenzen des Wachstums“ und das Ende der industriellen Moderne, der Glaube an den Fortschritt wich einer Zukunftsangst, gegen die auch althergebrachte Rezepte wie politische Weltanschauungen oder Religion weitgehend wirkungslos blieben.

Die Tagungsagenda nimmt dabei aber auch die weiterführenden Perspektiven dieses Wan-dels in den Blick und analysiert neben den vielfältigen Krisenerscheinungen ebenso neue Entwicklungsmöglichkeiten und Lebenschancen.

Im Rahmen der Konferenz gibt es auch zwei Abendveranstaltungen:

Am Donnerstag, den 27. Juni referiert Adam Tooze um 19:15 Uhr über das Thema "Der Weg in die Alternativlosigkeit: Wirtschaftspolitik nach dem Boom 1973 bis 1983".

Am Freitag, 28. Juni unternehmen Knut Borchardt (München), Anselm Doering-Manteuffel (Tübingen), Lutz Leisering (Bielefeld), Wolfgang Schroeder (Kassel) und André Steiner (Pots-dam) auf dem Podium eine kritische Reflexion unter dem Titel „Strukturbrüche im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts". Die Diskussion unter Leitung von Andreas Wirsching beginnt um 19 Uhr.

Wir möchten Sie zu dieser Tagung herzlich einladen.
 

Tagungsort:
Institut für Zeitgeschichte
Leonrodstraße 46b
80636 München

Kontakt:
Anmeldung erbeten unter presse[at]ifz-muenchen.de  oder Telefon: 0049-89-12688-150



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