Das KZ Auschwitz 1942-1945 und die Zeit der Todesmärsche 1944/45

Tagungstelegramm: Dokumente aus dem Zentrum des Massenmordes

Mit Texten von Opfern, Tätern und Beobachtern dokumentiert die 16-bändige Edition "Judenverfolgung 1933-1945" den Holocaust. Der aktuelle Band 16, der am Dienstag, 13.11.2018, im Auditorium in der Topographie des Terrors in Berlin vorgestellt wurde, nimmt das KZ Auschwitz-Birkenau in den Blick, das sich ab dem Frühjahr 1942 zu einem Zentrum des Judenmordes entwickelte. 1,1 Millionen Juden aus ganz Europa wurden dorthin deportiert, die meisten direkt nach ihrer Ankunft in den Gaskammern getötet. Der riesige Lagerkomplex diente jedoch nicht ausschließlich dem Massenmord, sondern hatte während des Krieges verschiedene, vor allem wirtschaftliche Funktionen. Als sich die Front 1944 von beiden Seiten dem deutschen Herrschaftsgebiet näherte, brachte die SS die KZ-Häftlinge in strapaziösen Fußmärschen, Bahntransporten und Schiffspassagen in das Reichsinnere. Den sogenannten Todesmärschen fielen weitere 250.000 Häftlinge zum Opfer.

Nach einer Einführung in das Editionsprojekt und den neuen Band durch Dieter Pohl (Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Mitglied des Herausgebergremiums) gewährte die Bearbeiterin des Bandes Andrea Rudorff (Fritz Bauer Institut) Einblicke in die Editionsarbeit und veranschaulichte die Geschichte einzelner Quellen. Die Schauspielerin Annette Daugardt trug diese und weitere Dokumente aus dem Band vor. Die Moderation der Veranstaltung - eine Kooperation mit der Stiftung Topographie des Terrors, dem Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Freiburg und dem Verlag De Gruyter Oldenbourg - übernahm Peter Klein vom Touro College Berlin.



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