IfZ bei der Rückkehr der Namen

Mit dem Projekt "Die Rückkehr der Namen" haben der Bayerische Rundfunk und das Kulturreferat der Landeshauptstadt München an 1.000 Menschen aus München erinnert, die während des NS-Regimes verfolgt, entmenschlicht und ermordet wurden. An der Aktion haben sich zahlreiche Einzelpersonen sowie mehr als 60 Organisationen beteiligt, darunter auch das Institut für Zeitgeschichte. Sie alle haben Patenschaften für je eine der ermordeten Personen übernommen.

Zu den 14 von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des IfZ vertretenen Personen gehörten beispielsweise Paula Breindel Schild und ihre Tochter Elfriede Chawa Schild. 1938 mussten sie das fränkische Ansbach, in dem der Mann und Vater Siegfried Schild eine Metzgerei betrieb, nach dem erzwungenen Verkauf ihres Hauses verlassen und kamen Ende 1938 nach München. Der Vater konnte im Sommer 1939  in die USA auswandern. Eine weitere Tochter überlebte den Holocaust und folgte im Jahr 1946 dem Vater in die USA. Paula und Elfriede Schild hingegen wurden am 20. November 1941 nach Kaunas deportiert und dort am 25. November erschossen. Die Deportation nach Kaunas war die erste große Deportation von Jüdinnen und Juden aus München, die 999 jüdische Frauen, Männer und Kinder in den Tod führte.

Unter anderem an sie erinnerten am 11. April 2024 am Nachmittag Schilder, mit denen sich die Patinnen und Paten vor der letzten Meldeadresse positioniert hatten. Damit ermöglichten sie es Passantinnen und Spaziergängern, sich über die Schicksale der verfolgten und ermordeten Münchener zu informieren. Zum Abschluss versammelten sich die Patinnen und Paten und alle Interessierten auf dem Königsplatz und zogen von dort auf dem „Weg der Erinnerung“ zum Odeonsplatz, wo die Veranstaltung mit Reden, Zeitzeugengesprächen und künstlerischen Darbietungen endete.



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