Vor 75 Jahren wurde das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland im Parlamentarischen Rat verabschiedet. Zu den zentralen Grundrechten gehört u.a. die Gleichberechtigung von Männern und Frauen, die seit 1994 auch durch gezielte staatliche Aktivität gefördert werden soll. Dies und viele andere Hinweise sprechen dafür, dass die Umsetzung des Gleichberechtigungsgrundsatzes ein schwieriger und hindernisreicher Prozess war und ist. Zudem begann dieser Prozess nicht erst mit dem Grundgesetz, sondern er wurde schon im Kaiserreich durch die Frauenbewegung sowie mit der Weimarer Reichsverfassung angestoßen. Die Geschichte der Gleichberechtigung umfasst also mehr als die Geschichte der Bundesrepublik und sie erschöpft sich auch nicht in Verfassungspraxis und Rechtsprechung. Vielmehr spielen auch gesellschaftliche Gruppen und Bewegungen sowie der Wandel von Lebensverhältnissen eine Rolle. Die Gleichberechtigung von Männern und Frauen ist heute sicherlich weiter vorangeschritten als vor 75 Jahren – und dazu hat auch das Grundgesetz beigetragen. Aber ist sie schon vollendet? Aus Anlass des 75. Jahrestages des Grundgesetzes diskutieren Historikerinnen über die Geschichte und die Entwicklungen der Gleichberechtigung in der Bundesrepublik. Wie wurde Gleichberechtigung verstanden und umgesetzt? Welche Akteurinnen und Akteure haben zur Durchsetzung oder zur Verbesserung von Gleichberechtigung beigetragen? Wie hängen Gleichberechtigung und Demokratie zusammen? Hat Gleichberechtigung eine Zukunft – oder ist alles erledigt?
Podiumsdiskussion mit Eva Balz (Institut für Zeitgeschichte München−Berlin), Anna Theresa Leyrer (Universität Basel) und Kerstin Wolff (Archiv der deutschen Frauenbewegung Kassel). Moderation: Kirsten Heinsohn (Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg)
Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Arbeitskreises Demokratie und Geschlecht am IfZ mit dem Arbeitskreis Historische Frauen- und Geschlechterforschung (AKHFG).
ORT
Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg – Lesesaal
Beim Schlump 83
20144 Hamburg
LIVESTREAM
Die Diskussion wird als Zoom-Webinar übertragen.
Eine Anmeldung ist weder für die Präsenzveranstaltung noch für das Webinar erforderlich.