Am 8. Mai 1945 kapitulierte die Wehrmacht
Am 8. Mai kapitulierten die Streitkräfte des Deutschen Reichs, und damit schwiegen nach sechs Jahren Krieg zumindest in Europa die Waffen. Das letzte Kriegsjahr kostete besonders viele Opfer, denn die Führung des nationalsozialistischen Deutschland war nicht bereit, die politischen Konsequenzen aus der absehbaren militärischen Niederlage zu ziehen, sondern setzte den Totalen Krieg auch auf deutschem Territorium und auch gegen die eigene Bevölkerung fort. Mit der bedingungslosen Kapitulation, die erst nach Hitlers Selbstmord möglich wurde, begann eine ungewisse Zukunft unter alliierter Besatzung – alles andere als eine Stunde Null, aber zumindest in Westdeutschland eine Option für einen Neubeginn unter demokratischen Vorzeichen. Die Bedeutung der Jahre zwischen 1944 bis 1946 spiegelt sich auch in den Vierteljahrsheften für Zeitgeschichte wider, wie die folgende Auswahl an Aufsätzen und Dokumentationen zeigt.
Martin Tschiggerl/Thomas Walach, Die erfundene „Trümmerfrau“. Der Umgang mit der NS-Zeit in Österreich, in: VfZ 70 (2022), S. 299–326.
Peter Lutz Kalmbach, Fliegende Standgerichte. Entstehung und Wirkung eines Instruments der nationalsozialistischen Militärjustiz, in: VfZ 69 (2021), S. 211–239.
Jürgen Brautmeier, Wie Albert Speer dem Galgen entging. Zur Genesis der Überlebensstrategie des Reichsministers für Rüstung und Kriegsproduktion im Mai 1945, in: VfZ 67 (2019), S. 289–306.
Yuliya von Saal, Anonyma: „Eine Frau in Berlin“, in: VfZ 67 (2019), S. 343–376.
Bastiaan Willems, Nachbeben des Totalen Kriegs. Der Rückzug der Wehrmacht durch Ostpreußen und seine Folgen, in: VfZ 66 (2018), S. 403–433.
Gerhard Krebs, Aussichtlose Sondierung. Japanische Friedensfühler und schwedische Vermittlungsversuche 1944/45, in: VfZ 45 (1997), S. 425–448.
Michael Buddrus, „Wir sind nicht am Ende, sondern in der Mitte eines großen Krieges.“ Eine Denkschrift aus dem Zivilkabinett der Regierung Dönitz vom 16. Mai 1945, in: VfZ 44 (1996), S. 605–627.
Wolfgang Benz, Staatsneubau nach der bedingungslosen Kapitulation. Theodor Eschenburgs „Überlegungen zur künftigen Verfassung und Verwaltung in Deutschland“ vom Herbst 1945, in: VfZ 33 (1985), S. 166–213.
Thilo Vogelsang, Oberbürgermeister in Jena 1945/46. Aus den Erinnerungen von Dr. Heinrich Troeger, in: VfZ 25 (1977), S. 889–930.
Hermann Graml, Zwischen Jalta und Potsdam. Zur amerikanischen Deutschlandplanung im Frühjahr 1945, in: VfZ 24 (1976), S. 308–323.
Hans-Günter Kowalski, Die „European Advisory Commision“ als Instrument alliierter Deutschland-Planung 1943–1945, in: VfZ 19 (1971), S. 261–293.
Lutz Niethammer, Die amerikanische Besatzungsmacht zwischen Verwaltungstradition und politischen Parteien in Bayern 1945, in: VfZ 15 (1967), S. 153–210.