„Geschichte und Erinnerung“

Das IfZ ist einer von vier Eröffnungsstandorten einer multimedialen Ausstellung des Bundesarchivs

Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Zeitgeschichte München–Berlin (IfZ) greifen für ihre Forschungsarbeit auf die Bestände des Bundesarchivs zurück. Zahlreiche Projekte – von der großen Edition „Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden“ bis hin zur Geschichte der Treuhandanstalt – profitieren von der engen Zusammenarbeit zwischen Bundesarchiv und IfZ. Einen Blick hinter die Kulissen bietet nun die aktuelle Ausstellung "Geschichte und Erinnerung": Wer darf wann und wo welche Akten anschauen? Kann man im Bundesarchiv auch Unterlagen über die eigene Familie finden? Die Tourneeausstellung des Bundesarchivs, die nun für sechs Wochen im IfZ in München zu sehen ist, weckt Neugier auf das „Gedächtnis der Nation“ und gibt Antworten auf viele Fragen – kompakt auf neun Quadratmetern, multimedial und interaktiv.

Geboten ist vor allem eine Entdeckungsreise, an deren Ende die Besucherinnen und Besucher ein lebendiges Archiv kennengelernt haben – kurze Filmclips ermöglichen unerwartete Einblicke. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener Abteilungen des Bundesarchivs erläutern ihre tägliche Arbeit: Was kommt überhaupt ins Archiv? Was muss getan werden, um historische Quellen dauerhaft zu sichern und Zugang für jeden Interessierten zu gewährleisten? Einige dieser Quellen werden in der Ausstellung auch ausführlicher vorgestellt. Beispielsweise erinnern Dokumente, darunter eine handschriftliche Notiz von Bundeskanzler Helmut Schmidt, an die dramatischen Ereignisse im „Deutschen Herbst“ 1977. Darüber hinaus gibt es interaktive Spielangebote, in denen das Verständnis archivischer Fachbegriffe getestet, Handschriften bekannter Personen erraten oder historische Dokumente über ein Puzzle erschlossen werden können. In der „Galerie der Fundstücke“ werden historische Fotos zu ausgewählten Themen gezeigt. Ein besonderes visuelles Element ist der 20-minütige (untertitelte) Einführungsfilm, der die Tätigkeit des Bundesarchivs umfassend vorstellt und neugierig auf die Ausstellungsinhalte macht.

Die Präsentation der Ausstellung erfolgt in einem mobilen, barrierefrei zugänglichen Kubus mit modernen Touchbildschirmen. Die Ausstellung wird ein Jahr lang an zwanzig Standorten in verschiedenen deutschen Städten gezeigt. Am 17. Juni 2021 wird die Ausstellung zeitgleich im IfZ, im Menschenrechtszentrum e.V. in Cottbus, in der Dokumentations- und Gedenkstätte der ehemaligen Untersuchungshaft der Staatssicherheit in Rostock sowie im Bundesarchiv in Koblenz mit einer ca. 80-minütigen Live-Stream-Veranstaltung eröffnet. Die Veranstaltung wird ab 17.30 Uhr über den Youtube-Kanal des Bundesarchivs übertragen.

Die Ausstellung ist bis zum 28. Juli 2021 montags bis freitags von 9 bis 19 Uhr im Foyer des IfZ zu besichtigen. Bitte beachten Sie dazu unsere Hygieneregeln.

Auf der Homepage des Bundesarchiv finden sich weitere Informationen über das Projekt „Geschichte und Erinnerung – Das Bundesarchiv“.



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