Alles Gute zum Geburtstag!

Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt

„Heute, am 23. Mai 1949, beginnt ein neuer Abschnitt in der wechselvollen Geschichte unseres Vol­kes: Heute wird die Bundesrepublik Deutschland in die Geschichte eintreten.“ So würdigte Kon­rad Adenauer, der Präsident des Parlamentarischen Rats, das an diesem Tag ausgefertigte Grund­­gesetz – ein Provisorium aus den schwierigen Zeitläufen der Besatzungsjahre, das gleich­wohl zur erfolgreichsten deutschen Verfassung überhaupt avancieren sollte. Es hat lange gedauert, bis sich die Geschichtswissenschaft der Vor- und Frühgeschichte der Bundesrepublik an­genommen hat, in der die Ausarbeitung des Grundgesetzes 1948/49 eine herausgehobene Stel­lung einnimmt. Die Forschung kam erst in den 1970er Jahren langsam in Gang, um dann Mitte der 1980er Jahre einen Hö­he­punkt zu erreichen. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Vierteljahrsheften für Zeitgeschichte wider, die dem Grundgesetz herzlich zum Geburtstag gratulieren. Zum Mitfeiern und Mitlesen finden Sie hier eine Auswahl interessanter Beiträge aus mehr als fünf Jahrzehnten:

 

Rudolf Morsey, Die Rolle Konrad Adenauers im Parlamentarischen Rat, in: VfZ 18 (1970), S. 62–94.

Harald Mey, Marktwirtschaft und Demokratie. Betrachtungen zur Grundlegung der Bun­des­re­pub­lik, in: VfZ 19 (1971), S. 160–186.

Erhard H. M. Lange, Der Parlamentarische Rat und die Entstehung des ersten Bundes­tags­wahl­ge­setzes, in: VfZ 20 (1972), S. 280–318.

Karlheinz Niclauß, Demokratieverständnis und politische Grundsatzdiskussion in West­deutschland 1945–1949, in: VfZ 21 (1973), S. 189–191.

Karlheinz Niclauß, Die Entstehung der Bundesrepublik als Demokratiegründung, in: VfZ 22 (1974), S. 46–75.

Wolfgang Benz, Föderalistische Politik in der CDU/CSU. Die Verfassungsdiskussion im „Ell­wanger Kreis“ 1947/48, in: VfZ 25 (1977), S. 776–820.

Hans-Jürgen Grabbe, Die deutsch-alliierte Kontroverse um den Grundgesetzentwurf im Frühjahr 1949, in: VfZ 26 (1978), S. 393–418.

Erhard H. M. Lange, Die Diskussion um die Stellung des Staatsoberhauptes 1945–1949 mit be­sonderer Berücksichtigung der Erörterungen im Parlamentarischen Rat, in: VfZ 26 (1978), S. 601–651.

Barbara Fait, „In einer Atmosphäre von Freiheit“. Die Rolle der Amerikaner bei der Ver­fas­sunggebung in den Ländern der US-Zone 1946, in: VfZ 33 (1985), S. 420–455.

Rüdiger Griepenburg, Hermann Louis Brill – Herrenchiemseer Tagebuch 1948, in: VfZ 34 (1986), S. 585–622.

Karlheinz Niclauß, Repräsentative und plebiszitäre Elemente der Kanzlerdemokratie, in: VfZ 35 (1987), S. 217–245.

Reiner Pommerin, Die Mitglieder des Parlamentarischen Rates. Porträtskizzen des britischen Verbindungsoffiziers Chaput de Saintonge, in: VfZ 36 (1988), S. 557–588.

Adolf M. Birke, Großbritannien und der Parlamentarische Rat, in: VfZ 42 (1994), S. 313–359.

Heinrich August Winkler, Weimar, Bonn, Berlin. Zum historischen Ort des Grundgesetzes, in: VfZ 57 (2009), S. 485–496.

Thorsten Holzhauser/Paul Treffenfeldt, Demokratisierung durch Wahlausschluss? Die Debatte um das Wahlrecht von NS-Belasteten im Parlamentarischen Rat, in: VfZ 71 (2023), S. 351–369.

 

 

Foto: Jakob-Kaiser-Haus; artwork: 19 Grundgesetz-Artikel by Dani Karavan

 



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