Der Hort des Terrors

Vor 90 Jahren wurde das Konzentrationslager Dachau eröffnet

Terror gehörte zu den wichtigsten Instrumenten der Nationalsozialisten, um zu zerschlagen, was 1933 noch von der Weimarer Republik geblieben war, Rechnungen mit politischen Geg­nern zu begleichen, die ihnen am 30. Januar übertragene Macht zu sichern und eine totalitäre Diktatur zu errichten. Terror und Gewalt verdichteten sich in den frühen Konzentrationslagern, von denen Dachau das bekannteste ist. Am 22. März 1933 wurden die ersten 150 Häftlinge in das neue Lager verlegt, das sich auf dem Gelände der ehemaligen Königlichen Pulver- und Munitionsfabrik Dachau befand, in den folgenden Jahren systematisch ausgebaut wurde und bis zur Befreiung durch amerikanische Truppen Ende April 1945 bestand. Das „Mörderlager Dachau“ (Hans Beimler) hat ebenso wie die Geschichte der Konzentrationslager insgesamt im­mer wieder die Aufmerksamkeit der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte und der Schriftenreihe der VfZ gefunden, schon früh etwa in einem Aufsatz von H. G. Adler, der den Holocaust über­lebt hatte und zu einem seiner ersten Chronisten wurde.

H. G. Adler, Selbstverwaltung und Widerstand in den Konzentrationslagern der SS, in: VfZ 8 (1960), S. 221–235.

Lawrence D. Stokes, Das Eutiner Schutzhaftlager 1933/34. Zur Geschichte eines „wilden“ Konzentrationslagers, in: VfZ 27 (1979), S. 570–625.

Norbert Frei, „Wir waren blind, ungläubig und langsam.“ Buchenwald, Dachau und die amerikanischen Medien, in: VfZ 35 (1987), S. 385–401.

Sebastian Weitkamp, Ein Rückzugsgefecht des Rechtsstaats 1934. Der Prozess gegen SS-Sturmbannführer Heinrich Remmert wegen Häftlingsmisshandlungen im KZ Esterwegen, in: VfZ 66 (2018), S. 43–86.

Hans Rothfels/Theodor Eschenburg (Hrsg.), Studien zur Geschichte der Konzentrationslager, Stuttgart 1970.



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