„Das ‚Gastarbeiter‘-System“

Migration und Integration im Spiegel der VfZ

Vor sechzig Jahren, am 10. September 1964, wurde der millionste „Gastarbeiter“ in der Bun­desrepublik begrüßt – der Zimmermann Armando Rodrigues de Sá aus Portugal erhielt bei sei­ner Ankunft in Köln-Deutz einen Blumenstrauß und ein Moped als Geschenk. Die Fotos dieser Szene sind geradezu ikonisch geworden und erinnern vor allem an zweierlei: an den Beitrag ausländischer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zum sogenannten Wirtschaftswunder und an die Lebenslüge der Bundesrepublik, Deutschland sei kein Einwanderungsland, die sich hin­ter dem Begriff „Gastarbeiter“ verbarg und eine Integration der Migrantinnen und Migranten in die (west-)deutsche Gesellschaft weder nötig noch wünschenswert erscheinen ließ. Das Thema Migration in seinen vielfältigen Facetten ist in der zeithistorischen Forschung lange Zeit vernachlässigt worden, hat sich aber inzwischen etabliert, wie auch ein Blick in die Viertel­jahrshefte für Zeitgeschichte und andere Publikationen des Instituts für Zeitgeschichte zeigt.

Roberto Sala, Vom „Fremdarbeiter“ zum „Gastarbeiter“. Die Anwerbung italienischer Arbeits­kräfte für die deutsche Wirtschaft (1938–1973), in: VfZ 55 (2007), S. 93–122.

Hedwig Richter/Ralf Richter, Der Opfer-Plot. Probleme und neue Felder der deutschen Arbeits­migrationsforschung, in: VfZ 57 (2009), S. 61–98.

Hans Christoph Seidel, Die Bergbaugewerkschaft und die „Gastarbeiter“. Ausländerpolitik im Ruhrbergbau vom Ende der 1950er bis in die 1980er Jahre, in: VfZ 62 (2014), S. 35–68.

Lucas Hardt, Flüchtlinge, Terroristen, Freiheitskämpfer? Algerische Migranten und die Bun­desrepublik Deutschland 1954 bis 1962, in: VfZ 77 (2019), S. 377–407.

Ansbert Baumann, Mehr Integration? Fußball und Arbeitsmigranten in der Bundesrepublik Deutschland 1955 bis 1973, in: VfZ 70 (2022), S. 63–86.

Jochen Oltmer/Axel Kreienbrink/Carlos Sanz Diaz (Hrsg.), Das „Gastarbeiter“-System. Ar­beitsmigration und ihre Folgen in der Bundesrepublik Deutschland und Westeuropa, München 2012 (Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Bd. 104).

Raphaela Etzold/Martin Löhnig/Thomas Schlemmer (Hrsg.), Migration und Integration in Deutschland nach 1945, Berlin 2019 (Zeitgeschichte im Gespräch, Bd. 28).



© Institut für Zeitgeschichte

„Das ‚Gastarbeiter‘-System“

Migration und Integration im Spiegel der VfZ

Vor sechzig Jahren, am 10. September 1964, wurde der millionste „Gastarbeiter“ in der Bun­desrepublik begrüßt – der Zimmermann Armando Rodrigues de Sá aus Portugal erhielt bei sei­ner Ankunft in Köln-Deutz einen Blumenstrauß und ein Moped als Geschenk. Die Fotos dieser Szene sind geradezu ikonisch geworden und erinnern vor allem an zweierlei: an den Beitrag ausländischer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zum sogenannten Wirtschaftswunder und an die Lebenslüge der Bundesrepublik, Deutschland sei kein Einwanderungsland, die sich hin­ter dem Begriff „Gastarbeiter“ verbarg und eine Integration der Migrantinnen und Migranten in die (west-)deutsche Gesellschaft weder nötig noch wünschenswert erscheinen ließ. Das Thema Migration in seinen vielfältigen Facetten ist in der zeithistorischen Forschung lange Zeit vernachlässigt worden, hat sich aber inzwischen etabliert, wie auch ein Blick in die Viertel­jahrshefte für Zeitgeschichte und andere Publikationen des Instituts für Zeitgeschichte zeigt.

Roberto Sala, Vom „Fremdarbeiter“ zum „Gastarbeiter“. Die Anwerbung italienischer Arbeits­kräfte für die deutsche Wirtschaft (1938–1973), in: VfZ 55 (2007), S. 93–122.

Hedwig Richter/Ralf Richter, Der Opfer-Plot. Probleme und neue Felder der deutschen Arbeits­migrationsforschung, in: VfZ 57 (2009), S. 61–98.

Hans Christoph Seidel, Die Bergbaugewerkschaft und die „Gastarbeiter“. Ausländerpolitik im Ruhrbergbau vom Ende der 1950er bis in die 1980er Jahre, in: VfZ 62 (2014), S. 35–68.

Lucas Hardt, Flüchtlinge, Terroristen, Freiheitskämpfer? Algerische Migranten und die Bun­desrepublik Deutschland 1954 bis 1962, in: VfZ 77 (2019), S. 377–407.

Ansbert Baumann, Mehr Integration? Fußball und Arbeitsmigranten in der Bundesrepublik Deutschland 1955 bis 1973, in: VfZ 70 (2022), S. 63–86.

Jochen Oltmer/Axel Kreienbrink/Carlos Sanz Diaz (Hrsg.), Das „Gastarbeiter“-System. Ar­beitsmigration und ihre Folgen in der Bundesrepublik Deutschland und Westeuropa, München 2012 (Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Bd. 104).

Raphaela Etzold/Martin Löhnig/Thomas Schlemmer (Hrsg.), Migration und Integration in Deutschland nach 1945, Berlin 2019 (Zeitgeschichte im Gespräch, Bd. 28).

Content